Museum für Volkskunde, Wien

Das Museum für Volkskunde befindet sich seit dem Jahr 1917 im ehemaligen Gartenpalais Schönborn. Zuvor befand sich die Sammlung in den Räumlichkeiten der Wiener Börse an der Ringstraße. Ein Großteil des Gartens ist heute der öffentlich zugängliche Schönborn Park, der, wie das Gartenpalais, in seinen Strukturen den modernen Anforderungen angepasst wurde.

Das Museum für Volkskunde ist nicht zu verwechseln mit dem Museum für Völkerkunde oder Völkerkundemuseum  9  in der Neuen Burg. Das Gartenpalais Schönborn wurde in den Jahren von 1706 bis 1711 von Johann Lukas von Hildebrandt im barocken Stil erbaut, nachdem er von Friedrich Carl von Schönborn den Auftrag dafür erhielt.

Auch traditionelle Trachten werden im Museum präsentiert

Das Museum für Volkskunde bietet einen Überblick über die historischen Lebensgewohnheiten, Trachten und Festbräuche der Bewohner zwischen Boden- und Neusiedlersee. Es wurde im Jahr 1895 von Michael Haberlandt und Wilhelm Hein gegründet und verfügt über eine vergleichende Sammlung zur Ethnografie und Volkskunst der innerhalb der österreichischen Monarchie lebenden Bevölkerung. Auch eine Schausammlung zur traditionellen Volkskultur Österreichs ist ausgestellt. Auch Siedlungs-, Haus- und Hofformen werden in Modellen, Bildern oder Kartogrammen gezeigt. Zudem werden traditionelle Stuben mit ländlichem Hausrat, Schmuck und Musikinstrumente aus dem 16. bis zum 19. Jahrhundert präsentiert. Der Besucher gewinnt einen Einblick in die ehemalige bäuerliche und handwerkliche Arbeit und lernt das alte Brauchtum, die Volksmusik und Folkloretänze kennen. Zu den ständigen Ausstellungen gibt es wechselnde Sonderexpositionen mit regionalen und thematischen Schwerpunkten.

Weitere Einrichtungen des Museums für Volkskunde sind eine Bibliothek, eine Fotothek, eine Grafiksammlung und ein Archiv der österreichischen Volkskunde. Wer sich darüber hinaus noch weiter für Volkskunde interessiert, dem sei ein Besuch im Ethnografischen Museum Schloss Kittsee empfohlen. Hier befindet sich eine Studiensammlung zur Volkskultur Ost- und Südosteuropas. Möbel und Glas werden im Schlossmuseum Gobelsburg bei Langenlois 74 gezeigt und religiöse Volkskunst ist in der Klosterapotheke 36 des ehemaligen Ursulinenklosters (Wien, Johannesgasse) ausgestellt.