Hermesvilla, Wien

Außer den berühmten Schlössern Schönbrunn und Belvedere hat Wien und Umgebung noch andere prächtige Paläste zu bieten, die eine Besichtigung lohnen. Dazu gehört unter anderem die Hermesvilla, die eng mit der Geschichte der Kaiserin Elisabeth (Sissi) verbunden ist. Das Gebäude liegt beim Lainzer Tor im Lainzer Tiergarten 69, der den östlichen Abschluss des Wienerwaldes bildet, und wurde im Jahr 1882 von Kaiser Franz Joseph für seine Frau Elisabeth errichtet. Das Jagdschloss wurde im Stil des Historismus vom Ringstraßenarchitekten Carl Hasenauer entworfen. Kaiser Franz Joseph hoffte Elisabeth durch den Bau der Hermesvilla an Wien zu binden. Hier konnte sie ihm nah sein, dem höfischen Zeremoniell aber dennoch fern bleiben. Doch Elisabeth wurde in der Hermesvilla nicht heimisch.

Die Villa trägt ihren Namen nach der Hermesstatue, die vor dem Gebäude steht. Angeblich war der Gott des Reisens Elisabeths Lieblingsgott der griechischen Mythologie. Die Räume der Hermesvilla wurden unter anderem von Gustav Klimt und Hans Makart gestaltet. Die Einrichtung im Schlafzimmer, auch "Makart-Salon" genannt, ist noch vollständig erhalten. Heute finden im Schloss Sonderausstellungen des Wien Museums Karlsplatz statt. Auch ein Ausflugsrestaurant hat sich in der Hermesvilla angesiedelt. In den Sommermonaten sind zudem die edlen Lipizzaner in den Stallungen  5  des prächtigen Gebäudes untergebracht.

Blick auf den barocken Palais Liechtenstein bei Nacht

Das barocke Palais Liechtenstein am Fuß der Strudlhofstiege fällt dem Besucher sofort ins Auge. Der Herrenpalais wurde von Domenico Martinelli für Fürst Johann Adam Liechtenstein und seine Familie in den Jahren von 1691 bis 1711 errichtet. Die Familie Liechtenstein ist noch heute im Besitz des Anwesens. Bis zum Jahr 1944 war in dem barocken Gebäude die Liechtensteinische Gemäldegalerie untergebracht, die bis zur Jahrhundertwende als bedeutendste Privatsammlung der Welt galt. Später befand sich ein Teil des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien im Palais, das inzwischen ins Museumsquartier umgesiedelt ist. Seit dem Jahr 2004 ist das Liechtenstein Museum im Palais Liechtenstein untergebracht und stellt einen Teil der Kunstschätze der Fürstlichen Sammlungen aus.

Skulptur des Feldherrn Karl Philipp Schwarzenberg am gleichnamigen Platz

Das Palais Schwarzenberg war einer der ersten Sommersitze, der vor den Stadtmauern Wiens entstand. Gebaut wurde das Gebäude nach den Entwürfen der beiden großen Barockmeister Erlach und Hildebrandt. Die ersten Entwürfe für das Palais stammen von Johann Lukas von Hildebrandt aus den Jahren von 1697 bis 1704, in den Jahren 1720 bis 1723 veränderte Johann Bernhard Fischer von Erlach dann den Rohbau. Vollendet wurde das Schloss schließlich von Erlachs Sohn Joseph Emmanuel, der auch den prächtigen Barockgarten schuf.

Das Palais Schwarzenberg wurde im Jahr 1945 stark beschädigt und musste nach Kriegsende sorgsam wieder aufgebaut werden. Der in den Jahren von 1723 bis 1726 von Daniel Gran gefertigte Freskenschmuck konnte aber leider nur teilweise wieder restauriert werden. Heute befindet sich im Palais Schwarzenberg eines der schönsten Hotels von Wien.